Koalitionsverhandlungen in Frankfurt: Den Fußverkehr zum zentralen Bestandteil der Mobilitätsplanung machen.
Der Verkehr muss von Fußgehenden geplant werden. Nur so kann eine Verkehrswendegelingen. Die Arbeitsgemeinschaft Fußverkehr Frankfurt/Offenbach fordert die Frankfurter Parteien in den Koalitionsgesprächen auf, ihren Worten nun Taten folgen zu lassen.
„Im Wahlkampf haben die Parteien große Unterstützung für den Fußverkehr zugesichert“, sagt Markus Schmidt. „Die GRÜNEN wollen ein Fußverkehrskonzept entwickeln und den Fußverkehr attraktiver und sicherer gestalten. Die SPD will Flächen zugunsten des Fußverkehrs umverteilen. Auch die FDP hat die steigende Bedeutung des Fußverkehrs erkannt. VOLT fordert mehr autofreie Zonen. Dies alles geht in Frankfurt aber nur zu Lasten des Autoverkehrs, denn Radverkehr und ÖPNV werden ebenfalls ihren Anteil am Mobilitätsmix steigern müssen. In den Koalitionsverhandlungen müssen die Parteien nun konkret festlegen, dass sie den Fußverkehr ausbauen und fördern wollen.“
Die AG Fußverkehr fordert dazu eine Steigerung des Fußverkehrs um 20% innerhalbder Legislaturperiode. Um dies zu erreichen wird es kaum zu umgehen sein, den Autoverkehr aus der Innenstadt und den Wohngebieten durch konkrete Maßnahmenrauszuhalten.Damit der Fußverkehr gesteigert werden kann, fordert die AG von den verhandelnden Parteien:
- Einrichtung eines Fußverkehrsbüros, analog zum Radfahrbüro,damit alle Formen der umweltverträglichen Fortbewegung von der Stadt Frankfurt auch gleichberechtigtgefördert werden.
- Deutliche Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs, wie etwa attraktive und breite Gehwege, faire Ampelschaltungen, bessere barrierefreie Überquerungsmöglichkeiten von Straßen und allgemein mehr verkehrsberuhigte Bereiche und Fußgängerzonen.
- Eine umweltfreundlichere Gestaltung des Straßenraums, unter anderem durch mehrschattenspendende Straßenbäume und eine ansprechende Platzgestaltung. In den Stadtteilzentren soll der Fußverkehr die zentrale Fortbewegungsform sein und auch den ihm angemessenen Raum erhalten. Zudem sollen zentrale Orte, wie die Plätze in der Innenstadt und der nördliche und südliche Mainkai, vorrangig dem Fußverkehrdienen.
- Gehwege dienen dem Fußverkehr. Die Flächen müssen so gestaltet sein, dass Fahrzeuge (Fahrräder, E-Scooter, Autos) nicht den Gehweg mitbenutzen und den Fußverkehr behindern, sei es zum Fahren oder als Abstellfläche.
„Wir erwarten, dass auch in den folgenden kommunalen Haushalten der Fußverkehr als zentraler Bestandteil der Mobilitätsplanung mit den ihm gebührenden Mitteln ausgestattet wird“, sagt Markus Schmidt. „Es darf nicht sein, dass ein Großteil der Mittel wieder nur dem Autoverkehr zu Gute kommt, obwohl der Fußverkehr viel mehr Potential hat und von der Bevölkerung immer stärker akzeptiert und gefordert wird. Wir erwarten von den Parteien in den Koalitionsverhandlungen die Umsetzung der Verkehrswende und freuen uns auf die Realisierung der beschlossenen Maßnahmen.“